Die Prägung des Ortes, die unglaubliche Präsenz der Feuerhalle von Clemens Holzmeister, der schöne Landschaftsraum und nicht zuletzt die originale Wettbewerbszeichnung von Holzmeister erzeugen intuitiv die Vorstellung von Symmetrie, Weiterbauen am Bestand und einheitlicher Materialisierung.
Ein bogenförmiges Atrium umschließt das große Buntglasfenster des Holzmeisterbaus und macht es zum atmosphärisch prägenden Element beim Ankommen im Zubau. Der neue Verabschiedungsraum liegt nun quer zur Achse und ermöglicht geordnete Blicke in die Landschaft. Die Gestaltung und Höhenstaffelung der Decke, die Wahl der Materialien und die beiden Bogenfenster sorgen für eine schöne Choreografie der Gefühle und Gedanken, die jeden Menschen bei einer solchen Feier bewegen. Die Materialisierung orientiert sich konsequent am Holzmeisterbau, sowohl in der Struktur des Putzes wie auch in der Schmuckfarbe. Höhenstaffelung der Baukörper und dekorative Element werden übersetzt.
Die einzige freiraumgestalterische Maßnahme ist die Pflanzung zweier kleiner Ahornwäldchen, welche den Blick aus der neuen Verabschiedungshalle auf die beiden großen Wiesenflächen ordnen. Sie dienen beim Blick nach draußen als Schleier zwischen dem Augenblick der Stille und dem unbeeindruckten Lauf der Dinge. Beim Blick auf das Gebäude entziehen die Bäume den Ort der Verabschiedung dem unmittelbaren Blick von außen. Ein fragiles Gleichgewicht.
Wettbewerbsbeitrag Erweiterung Krematorium, Wien

Ein Schleier zwischen dem Augenblick der Stille und dem unbeeindruckten Lauf der Dinge.



Facts
-
Verfahren
EU-weit offener, einstufiger Realisierungswettbewerb
-
Auftraggeber
BFW Gebäudeerrichtungs- und Vermietungs GmbH & Co KG
-
Ort
Wien
-
Jahr
2019
Team
-
Projektleitung
Hans Gangoly
-
Mitarbeiter
Emilian Hinteregger, Alexander Freydl, Helmut Pessl