Der Bauherr des Dialektinstituts, die Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft Oberschützen, ist ein Verein zur Erforschung, Dokumentation und Erhaltung des Hianzischen, einer regionalen Mundart im burgenländisch-ungarisch-steirischen Grenzgebiet. Wichtig für den Verein war die Präsentation seiner Arbeit in einem modernen Kontext, um die Vitalität und Aktualität des Dialekts sowie Abstand von klischeebeladenen Vorstellungen zu signalisieren.
Im Bestandsgebäude, einem revitalisierten Bauernhof, sind nun Volkskundemuseum, Ausstellungsflächen und ein Veranstaltungssaal untergebracht. Der Neubau greift die traditionelle regionale Zeilenstruktur auf und schließt an den Bestand an, wobei die Abfolge von Archiv, Bibliothek, Besprechungs- und Studierzimmern das Thema der linearen Aneinanderreihung von Räumen verschiedener Funktion und Offenheit im Bestand aufgreift, ebenso wie ihre unterschiedlichen Raumhöhen, Belichtungen und Außenbeziehungen. Die gesamte Anlage ist von der erhöhten Zufahrt einsehbar und zeigt von hier aus ihre „fünfte Fassade“, eine durch Oberlichten stark gegliederte, lebhafte Dachkontur.
Grenzüberschreitendes Dialektinstitut Oberschützen

Bauherrenpreis Österreich 2004
Architekturpreis des Landes
Burgenland 2004







Facts
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Auftraggeber
Burgenländisch-Hianzische Gesellschaft, Oberschützen
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Ort
Oberwart, Burgenland
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Planung
2001–2002
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Realisierung
2002–2004
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Nutzfläche
555 m²
Team
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Projektleitung
Hans Gangoly, Johannes Wohofsky
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Mitarbeiter
Irene Nikolaus, Norbert Schindler
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Örtliche Bauaufsicht
Arch. DI Barbara Hollerer
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Fotograf
Paul Ott