Wohnbau Leyserstraße, Wien

Dialog im Grünen

Das Wohnhaus Rosalie an der Leyserstrasse ist Teil einer neuen Quartiersentwicklung im ehemaligen Park der Theodor-Körner-Kaserne im 14. Wiener Gemeindebezirk. Das städtebauliche Konzept ist das Ergebnis eines mehrstufigen Prozesses unter Einbindung der Bevölkerung mit der Besonderheit, den Park der Liegenschaft mit seinem bedeutenden Baumbestand von nun an der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Die Volumetrie am Bauplatz ist vorgegeben. Damit entsteht ein kompakter Baukörper in Abstufung zwischen Straßenraum und Parklandschaft, äußerst attraktiv umgeben von einer Vielzahl an alten Bäumen, davon einige sehr schöne Exemplare. Diese einmalige Grundvoraussetzung, verknüpft mit der Frage nach dem „Bild“ eines solch großen Hauses in der Stadt, war Ausgangspunkt für die architektonischen Überlegungen.

Das „Stadthaus“, jener Gebäudeteil an der Leyserstraße, bildet mit einer reduzierten Gebäudehöhe von 20 Metern und einer entsprechenden Maßstäblichkeit der Fassade das direkte Gegenüber zur vorhandenen gründerzeitlichen Struktur. Der elfgeschossige Bauteil hingegen ist zugunsten des Erhalts der Bestandsbäume 16 Meter von der Straße abgerückt. An dieser Stelle leitet ein einladender Vorplatz in den Eingangsbereich des Hauses über. Das Foyer – mit atmosphärischen Absichten mit Hilfe weniger, gezielt gesetzter Materialien und Farben gestaltet – erlaubt den Durchblick durch das Gebäude und ist im Erdgeschoß direkt über einen Gemeinschaftsbereich an den Parkraum angebunden. Im Erdgeschoß befinden sich neben dienenden Räumen auch eine Augenarztpraxis sowie drei Gartenwohnungen.

Die 115 Wohneinheiten werden über ein Treppenhaus erschlossen. Die Mittelgangerschließung ist die Folge einer vorgegebenen Baukörpertiefe von 20 Metern und nicht zuletzt durch Überlegungen hinsichtlich Effizienz und Wirtschaftlichkeit begründet und ermöglicht im Gegenzug höhere Qualitäten an anderer Stelle. Die Erschließungsbereiche werden zur Belichtung und Orientierung im Gebäude in allen Geschoßen an die Fassade geführt.

Das Zäsurgeschoß im sechsten Stock bringt eine Besonderheit mit sich. Hier konnte eine Gruppe von BewohnerInnen des „Grätzels“ ein gemeinschaftliches Wohnprojekt realisieren. Die Wohngruppe Vorstadthaus Breitensee wohnt in neun separaten Wohneinheiten auf einem gemeinsamen Stockwerk und konnte bereits von Beginn an am Planungsprozess partizipieren, individuelle Wohnungsgrundrisse mit den ArchitektInnen erarbeiten und Gestaltungsideen für Gemeinschaftsräume oder Dachgarten miteinbringen, welcher auf demselben Geschoß der gesamten Bewohnerschaft zugänglich ist.

Möglichst alle Wohnungen sollten in den Genuss der einmaligen, die Baukörper umgebenden baumbestandenen Freiraumsituation kommen. Daher wurde auf den Übergang von innen nach außen in den einzelnen Wohnungen großer Wert gelegt. Der zehngeschossige Teil des Volumens wird mit einer Rahmenstruktur aus Weißbeton versehen. Diese ordnet und fasst die Zwischenschicht aus Balkonen, Loggien und offenen Räumen und erfüllt gleichzeitig die Anforderung des Brandschutzes zur Vermeidung des vertikalen Brandüberschlags. Tiefere Balkone ermöglichen eine gute Möblierbarkeit dieser Freiflächen und erlauben den BewohnerInnen zudem, den Schritt vor die Fassade zu tun. Die skulpturale Ausformulierung der Fassade versinnbildlicht den Dialog zwischen Naturraum und gebauter Architektur.

Der sechsgeschossige Baukörper an der Straße erhält eine differenzierte Gestaltung. Die zunächst klare Fassadenordnung wird an der Straßenseite mit Gesims-Elementen angereichert und erhält an der Attika einen Abschluss aus hochwertigen Weißzementfertigteilen, der auf die begrünte und nutzbare Dachterrasse verweist. Zwei Laternen zieren die Brüstung und unterstreichen die Wertigkeit des Wohnhauses. Diese angereicherte Gestaltung ist als atmosphärischer Beitrag für die Gestaltung des Straßenraums zu verstehen und verstärkt die Differenzierung zwischen dem Straßenraum und der Parklandschaft, eine Geste, die auch sehr wirkungsvoll die Qualitäten des Blockrands mitbestimmt hat.

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